Geschichte

Der „Verein für Christliche Kunst in München" wird 1860 als Zweigverein des München-Freisinger Diözesankunstvereins gegründet. Anliegen ist es, vor allem die bildende Kunst zu fördern. Dies geschieht durch Ausstellungen mit Werken der Mitglieder sowie Ankauf von deren Werken, welche dann vereinsintern zur Verlosung kommen. Zu Beginn entstammt die Mehrzahl der Mitglieder der Künstlerschaft. Erster Vorsitzender ist Johann Schraudolph.

Nach hohen Mitgliederzahlen in den ersten Jahren schwindet bald das Interesse für den Verein, so dass ab 1877 aus finanziellen Gründen keine Ausstellungen mehr gezeigt werden können. Der Verein verlegt sich nun darauf, regelmäßig Vorträge vor allem zu Themen der bayerischen Kunstgeschichte zu veranstalten. Der anfängliche Künstlerverein wandelt sich zu einem Verein für Kunsthistoriker und kunsthistorisch interessierte Laien.

Ab 1912 gibt der Verein ein Jahrbuch heraus. Darin werden vordringlich kunsthistorische Aufsätze versammelt und vereinzelt auch Arbeiten von Künstlermitgliedern vorgestellt. Die Weltwirtschaftskrise und der Nationalsozialismus lassen die erste Jahrbuchfolge mit dem 1929 erschienen Band VII abbrechen.

Nach kriegsbedingter Unterbrechung der Vereinsaktivitäten setzen diese mit dem Jahr 1949 wieder ein. Die Vereinsvorträge, -seminare und -fahrten sind nun gänzlich kunsthistorisch ausgerichtet. Das zeitgenössische Kunstschaffen spielt keine Rolle mehr. 1960, im 100. Jahr seines Bestehens, zählt der Verein fast 300 Mitglieder.

Ab 1974 erscheint die neue Folge der Jahrbücher. Publiziert werden Aufsätze und Dissertationen zu kunsthistorischen Themen vor allem des sakralen Kunstschaffens in Bayern. Dadurch wird der Verein zu einer wichtigen Institution in der Erforschung dieses Themenbereichs. Bis 1989 steigt die Mitgliederzahl wieder auf über 500.

Mit Band XX von 1998 gibt sich der Verein eine neue thematische Komponente. In einem mit „Berichte aus der kirchlichen Denkmalpflege“ überschriebenen Abschnitt dokumentieren Restauratoren, Denkmalpfleger und Kunsthistoriker Restaurierungsmaßnahmen an sakralen Objekten.

Zur Kunstgeschichte und zur Denkmalpflege tritt ab Jahrbuchband XXIII von 2006 ein ,neues altes‘ Thema des Vereins: zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler werden vorgestellt und deren Werke abgebildet.

Ab 2007 fungiert der Verein auch als Förderverein. Gefördert werden denkmalpflegerische Maßnahmen und Arbeiten des aktuellen Kunstschaffens. Letzteres lässt den Verein wieder an seine ursprüngliche Intention anknüpfen.

Im Jubiläumsjahr 2010 erscheint Jubiläumsband XXV der Jahrbücher. Der Verein verfolgt in seinem 150. Jahr eine kunstwissenschaftlich-denkmalpflegerische Ausrichtung, bei der aktuelle Projekte sowohl aus der kirchlichen Denkmalpflege als auch aus der zeitgenössischen Kunst thematisiert werden. 2018 wurde eine Edition mit sechs eigens dafür geschaffenen Grafiken und einer Fotografie herausgegeben. Damit begibt sich der Verein einmalig auf einen neuen Weg, der unterschiedlichste Positionen zeitgenössischer christlicher Kunst repräsentiert. Das begleitendeJahrbuch, Band XXVIII, gibt sie mit Interviews, Atelierfotos und ergänzenden Objekten wieder. Zwei kleinere Ausstellungen, 2018 und 2019/2020, machen die Originale einem breiteren Publikum bekannt. Erneut werden Aspekte von den Anfängen als Künstlerverein aufgenommen.

Durch Vorträge, Führungen, Fahrten und die Jahrbücher ist der Verein wie eh und je eine Institution der Wissensvermittlung. Seit Jahren zählt er ca. 450 Mitglieder.

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